Nein zu Investoren in der DFL
Die Rückrunde der Saison 23/24 läuft an, kommendes Wochenende steigen
auch zweite und dritte Liga wieder ein. Unmissverständlich haben wir
über die letzten Wochen und Monaten hinweg unsere Haltung zum
DFL-Investoreneinstieg zum Ausdruck gebracht. Was wir bereits in der
Hinrunde deutlich gemacht haben, gilt weiterhin: Wir haben euch im
Blick!
Daher werden wir auch den kommenden Spieltag nutzen, um zu protestieren.
Erneut wird es die ersten zwölf Minuten keinen organisierten Support von
den Kurven geben.
Zur inhaltlichen Ablehnung des Deals wurde bereits alles gesagt. Doch
die aktuelle Situation im deutschen Fußball geht weit über die konkreten
Inhalte des Deals hinaus.
In nur wenigen Vereinen wurden die Interessen von Fans- und Mitgliedern
bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt – oftmals nur, weil sie sich
auf einer zufällig anstehenden Mitgliederversammlung Gehör verschaffen,
beziehungsweise bindende Beschlüsse herbeiführen konnten.
Doch in den meisten Fällen wurden Fan- und Mitgliederinteressen
überhaupt nicht berücksichtigt, gewählte Gremien bewusst übergangen und
Interessenskonflikte ignoriert. Zur Krönung des Ganzen deutet alles
darauf hin, dass die entscheidende Stimme nur durch einen Bruch der
50+1-Regel zustande kam. Kein Verein, kein DFL-Geschäftsführer und
insbesondere kein Investor soll das Gefühl bekommen, dieses Problem
aussitzen zu können. Ihr täuscht euch, wenn ihr der Überzeugung seid,
euren Deal allen Widerständen zum Trotz durchboxen zu können. Die DFL
schreibt selbst in ihren Infos zum Investorendeal, dass der deutsche
Fußball seine wesentlichen Kennzeichen, wie die 50+1-Regel, die als
globales Alleinstellungsmerkmal ein hohes Maß an Mitgliederpartizipation
garantiert, bewahren muss. Doch wer seinen eigenen Ansprüchen nicht
gerecht wird und bei Regelbrüchen wegschaut, verliert jede
Glaubwürdigkeit. Wir erwarten von der DFL und damit von unseren
Vereinen, dass die Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung
der 50+1-Regel wiederholt wird. Weiterhin fordern wir ein
Mitspracherecht für potenzielle Aufsteiger aus der dritten Liga, worüber
bislang noch überhaupt nicht gesprochen wurde.
Ungelöst bleiben zudem die eigentlichen Probleme des deutschen Fußballs:
Ein externer Private Equity Investor wird als vermeintlich einzige
Lösung angepriesen, weil trotz großspuriger Ankündigungen während der
Corona-Krise immer noch miserabel gewirtschaftet wird. An verbindlichen
Regeln, die nachhaltiges Wirtschaften in den Vereinen durchsetzen, fehlt
es weiterhin.
Auch Ziele und Inhalte, abgesehen von der Maximierung der Erlöse, sucht
man bei der DFL vergebens. An dringend benötigte Maßnahmen, den
Wettbewerb fairer zu gestalten, traut man sich nicht ran.
Die Entscheidung, mit einem Investor die Kommerzialisierungsspirale
weiterzudrehen, ist die Spitze dieses Eisberges. Doch so lange
Faninteressen übergangen werden, können wir euch nur eines garantieren:
Der deutsche Fußball bleibt Risikokapital!
Hintergrundinformationen über den gesamten Themenkomplex, potenzielle
Investoren sowie damit einhergehende Problematiken für den Deutschen
Fußball werden fortan unter folgender Homepage zusammengetragen: