Mai 2020. Während Selbstständige immer noch um ihre blanke Existenz bangen, Arbeitnehmer nach wie vor mit Kurzarbeit zu kämpfen haben und noch immer so mancher Alltagsheld vom Paketboten bis hin zum Altenpfleger auf dem Zahnfleisch geht, versucht der Profifußball die Maschinerie des Spielbetriebs hochzufahren – allen Widerständen zum Trotze. Und diese Widerstände sind mannigfaltig, sie kommen aus allen Ecken der Gesellschaft. Wen wundert es? Wie will man einem Einzelunternehmer auch erklären, warum er die Füße stillzuhalten hat, während DFB und DFL in ihrem Wirkungsbereich den Neustart verkünden? Die Beletage des deutschen Fußballgeschäftes bemüht sich nicht sonderlich ums Erklären, um den Neustart dafür umso mehr. Wie oft schon waren wir Fußballfans im Glauben, dass sich die Schere zwischen dem „Milliardengeschäft Profifußball“ und dem eigentlichen Sport gar nicht weiter öffnen kann? Die Coronakrise lehrte uns den banalen Spruch „schlimmer geht immer“ völlig neu zu denken. Während die Fußballschuhe von hunderttausenden Freizeitkickern vernünftigerweise von einer Staubschicht bedeckt werden, müssen die Profis hingegen auf den Platz. In Liga 1 und 2 ist der Re-Start bereits beschlossen, in unserer 3. Liga scheint dies nur eine Frage der Zeit zu sein.
WIR SPRECHEN UNS WEITERHIN KLAR GEGEN DIE GEPLANTE WIEDERAUFNAHME DES SPIELBETRIEBS AUS!
Es ist erschreckend, wie sorglos sich die Verantwortlichen im Hinblick positiver Tests bei mehreren Profivereinen geben. Dann spielt halt Club x erst einmal nicht, den restlichen Spielplan kann man ja durchziehen. Weil man ja den Vereinen ein kostspieliges Hygienekonzept aufdrückt, hat man in Sachen Prävention seine Pflicht getan. Im gänzlich kontaktlosen Fußballsport wird es schon nicht zu allzu vielen Neuinfektionen kommen. Hauptsache der Ball und der Rubel rollen! Da möge doch die Frage erlaubt sein, ob uns die gnädigen Herren von DFB und DFL verarschen wollen. Die gesundheitliche Unversehrtheit der aktiven Sportler sowie aller anderen Beteiligten (Betreuer, Trainer etc.) sowie deren Angehöriger gerät gegenüber dem Faktor Geld in den Hintergrund. Was hat das mit sozialer Verantwortung zu tun? Da lässt man die Spieler lieber einen Haftungsausschluss unterschreiben, für den Fall, dass das eigene Hygienekonzept nicht für 100% Sicherheit sorgt. Welch immensen Ressourcen das besagte Konzept verschlingt, liegt auf der Hand. Zehntausende Testeinheiten sollen nun für einen vermeintlich sicheren Spielbetrieb sorgen, anstatt an Orten zum Einsatz zu kommen, wo es um nicht weniger als den Erhalt von Menschenleben (Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen) geht. Das gesamte Leben eines jeden Einzelnen war über Wochen hinweg von massiven Einschnitten geprägt. Viele dieser Corona-Verordnungen haben nach wie vor Gültigkeit. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den oberen Ligen tangiert dies nicht. Mit welchem Recht soll der Profifußball eine solche Sonderstellung genießen dürfen? Noch dazu, wenn er aufgrund des Ausschlusses der Fans nur noch den finanziellen Interessen eines kleinen Personenkreises zugute kommt. Die Tendenz weg vom Stadiongänger hin zum zahlenden TV-Konsumenten ist uns bereits in der Problematik der Montagsspiele sauer aufgestoßen. Geschlossene Stadien trotz stattfindender, im Fernsehen übertragener Spiele – ein nicht unerheblicher Risikofaktor für Infektionen, wenn die ausgehungerten Fußballfans auf die Idee kommen, gemeinsam vor dem Fernseher dem geliebten Kick zu frönen. Dann ist der Fußball dort, wo er nicht hingehört – hinter verschlossenen Türen, fernab seiner Basis – den Fans, die ihn lieben. Ungeachtet der wichtigen sozialen Komponente wirft eine Weiterführung der Saison auch für beteiligte Vereine wie unseren HFC viele Fragen auf. Die von HFC-Präsident Jens Rauschenbach besagten Spiele „…auf dem Mond oder in Weißrussland…“ wirken auf den ersten Blick amüsant, sind auf den zweiten aber keineswegs zum Schmunzeln. Was den betroffenen Vereinen auferlegt wird, grenzt an Unzumutbarkeit, ganz abgesehen davon, wie verschieden die Voraussetzungen für die einzelnen Vereine sind. Aufgrund behördlicher Auflagen kommt dann für den einen oder anderen noch ein Umzug mit auf die „Corona-Agenda“. Hohe situationsbedingte Mehrkosten bei zeitgleich ausfallenden Zuschauereinnahmen sind die Folge. Welche finanziellen Hürden dies nach sich zieht, haben die Vereine, welche sich neben unserem HFC bereits öffentlich gegen eine Weiterführung dieser Spielzeit positioniert haben, klar erläutert. Nun wurden jüngst mehrere Stimmen laut, welche die erpresserische Ader des DFB zur Schau stellen. Das man ernsthaft einen Ministerpäsidenten unter Druck setzt und im gleichen Atemzug Clubs mit Lizenzentzug droht, obwohl diese aufgrund behördlicher Auflagen gar nicht selbst über ihr Vorgehen während der Pandemie entscheiden können, ist an Perversität kaum zu überbieten! Der Verband, der sonst in der Öffentlichkeit so viel Wert auf Chancengleichheit, Fairness und ein gesundes Miteinander legt, tritt für satte Millionen all diese Werte mit Füßen, anstatt dieser Tage mit Zurückhaltung, Solidarität und verantwortungsbewusstem Handeln für positive Ausrufezeichen zu sorgen. In dieser schwierigen Zeit hat es der Profifußball schlichtweg verschlafen, ohne große Medienkampagnen echte Werbung für sich selbst zu machen. Stattdessen offenbart sich nur immer deutlicher, wie krank das von der Devise „höher, schneller, weiter“ getriebene System geworden ist. Wir rufen JEDEN Fußballfan dazu auf, sich bewusst gegen diesen Irrsinn zu stellen!
Es ist an der Zeit, den Verbänden deutlich aufzuzeigen, dass der sprichwörtliche Bogen längst überspannt ist. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch alle HFC-Fans bitten, auf eventuelle Rückerstattung von Eintrittspreisen für Dauer- und Tageskarten zu verzichten. Lasst die Kohle bei unserem HFC damit dieser nicht zusätzlich finanziell geschwächt wird. NUR ZUSAMMEN- das bedeutet gelebte Solidarität, gerade wenn es brenzlig wird!
Wir sind der HFC, der Club, der jede Krise meistert!
Saalefront-Ultras im Namen der Ultraszene
HFC-FANKURVENRAT
Bündnis aktiver HFC-Mitglieder
Autor: admin
NUR ZUSAMMEN gegen Corona! II
„Wir sind die Stadt, die jede Krise meistert!“
Diese Losung, welche auf einem Spruchband am Riebeckplatz den Bürgern unserer Stadt Mut machte, hatte einen gesunden Nachdruck verdient. Somit entschieden wir uns dazu in Kooperation mit dem Fanprojekt und dem Uniklinikum Halle eine Blutspendeaktion durchzuführen. Drei Fliegen mit einer Klappe schlagen – so lautete die Mission. Zum einen sollte das UKH dringend benötigte Blutkonserven erhalten, zum anderen wollte man den Kinderplaneten und den HFC auch in dieser schweren Zeit finanziell unterstützen. Nach 2 Wochen mit guter Resonanz fanden die Spenden nun ihren Weg zum HFC und dem Kinderplaneten. Insgesamt konnten auf diesem Weg 1111 Euro generiert werden. Vielen Dank an alle beteiligten Spender, Helfer und Organisatoren! „NUR ZUSAMMEN“ – das ist mehr als „nur“ ein Motto. Wir wünschen allen HFCern und Hallensern weiterhin viel Durchhaltevermögen für die kommenden Tage und Wochen, bleibt gesund!
Saalefront Ultras
im Namen der Ultraszene Chemie Halle
Quarantäne für den Fußball – Geisterspiele sind keine Lösung!
Die Frage, wann und in welcher Form wieder Profifußball gespielt werden darf, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel diskutiert. In der nach wie vor teils unübersichtlichen gesellschaftlichen Situation wurden von verschiedenen Akteuren eine Vielzahl ethischer, epidemiologischer und anderer Argumente ins Feld geführt.
Im Folgenden möchten wir uns, als bundesweiter Zusammenschluss der Fanszenen und mit Blick auf die DFL-Vollversammlung, zu dem Thema äußern:
Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.
Wir vertreten die klare Position, dass es keine Lex Bundesliga geben darf. Fußball hat in Deutschland eine herausgehobene Bedeutung, systemrelevant ist er jedoch ganz sicher nicht. Beschränkungen, die für vergleichbare Bereiche der Sport- und Unterhaltungsindustrie gelten, müssen auch im Fußball Anwendung finden. In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken. Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd. Ganz zu schweigen von der Praxis eines Fußballspiels mit Zweikämpfen, eines normalen Trainingsbetriebes in Zeiten von Versammlungsverboten und eines gemeinsamen Verfolgens potenzieller Geisterspiele durch Fans.
Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten.
Ganz offensichtlich hat der Profifußball viel tieferliegende Probleme. Ein System, in das in den letzten Jahren Geldsummen jenseits der Vorstellungskraft vieler Menschen geflossen sind, steht innerhalb eines Monats vor dem Kollaps. Der Erhalt der Strukturen ist vollkommen vom Fluss der Fernsehgelder abhängig, die Vereine existieren nur noch in totaler Abhängigkeit von den Rechteinhabern.
Die Frage, weshalb es trotz aller Millionen keinerlei Nachhaltigkeit im Profifußball zu geben scheint, wie die Strukturen und Vereine in Zukunft robuster und krisensicherer gemacht werden können, wurde zumindest öffentlich noch von keinem Funktionär gestellt. Das einzig kommunizierte Ziel ist ein möglichst schnelles ,,Weiter so!‘‘, das jedoch lediglich einer überschaubaren Zahl an Beteiligten weiterhin überragende Einkünfte garantiert. Das Gerede von zigtausenden Jobs halten wir schlicht in den meisten Fällen für einen Vorwand, weiterhin exorbitante Millioneneinkünfte für wenige extreme Profiteure zu sichern. Dies zeigt sich auch in der absoluten Untätigkeit des DFB, im Hinblick auf den Fußball unterhalb der 2. Bundesliga. Dass Geisterspiele hier viel stärkere Folgen hätten, als in den Ligen der DFL, wird ausgeblendet. Hauptsache das „Premiumprodukt“ kann weiterexistieren. Hier wird der DFB seiner Rolle nicht nur nicht gerecht, er zeigt auch wiederholt, wessen Interessen er vertritt.
Seit Jahren fordern Fans Reformen für eine gerechtere Verteilung der TV-Einnahmen und kritisieren die mangelnde Solidarität zwischen großen und kleinen Vereinen. Wir weisen auf Finanzexzesse, mangelnde Rücklagenbildung und die teils erpresserische Rolle von Spielerberatern hin. Die Gefahr der Abhängigkeit von einzelnen großen Geldgebern haben wir anhand von Beispielen wie 1860 München, Carl Zeiss Jena und anderen immer wieder aufgezeigt.
Spätestens jetzt ist es aller höchste Zeit, dass sich Fußballfunktionäre ernsthaft mit diesen Punkten auseinandersetzen. Die jetzige Herausforderung ist auch eine Chance: Die Verbände sollten diese Krise als solche begreifen und die Strukturen des modernen Fußballs grundlegend verändern. Es ist höchste Zeit!
In diesem Zusammenhang fordern wir:
– Der aktuelle Plan der DFL, den Spielbetrieb im Mai in Form von Geisterspielen wieder aufzunehmen, darf nicht umgesetzt werden. Wir maßen uns nicht an, zu entscheiden, ab wann der Ball wieder rollen darf. In einer Situation, in der sich der Fußball auf diese Weise so dermaßen vom Rest der Gesellschaft entkoppeln würde, darf es jedoch nicht passieren.
– Eine sachliche Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage muss forciert und eine Abkehr vom blinden Retten der TV-Gelder vollzogen werden. Auch ein möglicher Abbruch der Saison darf kein Tabu sein, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zulassen. In diesem Fall sollten nicht nur Horrorszenarien in Form von drohenden Insolvenzen skizziert werden, sondern Lösungsmöglichkeiten in Form von Förderdarlehen, erweiterten Insolvenzfristen und anderen Kriseninstrumenten, denen sich auch die restliche Wirtschaft stellt, diskutiert werden.
– Eine kommende Lösung muss maximal solidarisch sein. Es darf unter den Vereinen keine Krisengewinner- und verlier geben. Die Schere zwischen ,,groß‘‘ und ,,klein‘‘ darf nicht noch weiter auseinandergehen. Ausdrücklich schließen wir damit auch die Vereine der dritten Liga und der Regionalligen mit ein, für die Geisterspiele ohnehin keine Option sind.
– Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, muss jetzt beginnen. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände. Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben.
Die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt muss ein Ende haben!
Fanszenen Deutschlands im April 2020
Blute weiter!
Seid gegrüßt, HFC-Fans!
Die rot-weiße Blutspendeaktion im UKH ist in vollem Gange. Viele von Euch haben bereits für die guten Zwecke ihr Herzblut gegeben. Vielen Dank an alle Helfer bisher! Mit Eurer Spende habt ihr nicht nur Patienten geholfen, die auf Blutkonserven angewiesen sind. Ihr habt auch den Kinderplaneten UND unseren HFC finanziell unterstützt! Das UKH hat noch allerhand Kanülen übrig und möchte die gelungene Aktion verlängern. Somit sind jetzt (H)ALLE gefragt, die es noch nicht zum Universitätsklinikum geschafft haben. Fasst Euch ein Herz, nehmt Eure Kumpels aus dem Fanclub mit und auf geht’s zur Blutspende! Achtet bitte weiterhin auf die Hinweise vom ursprünglichen Aufruf – wir sehen uns im UKH!
NUR ZUSAMMEN gegen COVID-19!
Ruhe in Frieden – „Gille Gille Schkopau“!
Am Karfreitag erreichte uns in dieser Krisenzeit eine schreckliche Nachricht. Wieder ist ein Fanszene-Urgestein von uns gegangen! Paule, allen besser bekannt als „Gille Gille Schkopau“, ist am Freitag an seiner Krankheit verstorben. In seiner Brust schlugen 2 Herzen. Das eine für den SV Merseburg 99 und das andere für unseren HFC Chemie. Mit seinem Fanclub Merseburger Raben war er gerade in den Jahren der Talfahrt bei unserem HFC anzutreffen, wo nur noch der harte Kern am Start war. Bei jeder Zugfahrt musste man nur „Gille Gille“ anstimmen und egal wo er auch saß kam ein kräftiges „Schkopau“ zurück! Unvergessen die Geschichte, als er in London den Bus verpasste und am Flughafen auf die Nachfrage wo er hin will mit „Einmal Merseburg Ost!“ antwortete. Er war ein Typ den alle kannten, auch wenn nie so richtig, aber ein Original ist eben ein Original! Wieder verlässt die Fanszene des HFC ein Unikat. Wir rufen auch in dieser Krisenzeit von zu Hause aus dir ein kräftiges „GILLE GILLE“ gen Himmel!
Wir wünschen seiner Familie, Freunden und seinem Fanclub die Kraft, die man in solch einer schweren Zeit benötigt. Wir drücken hiermit unser tiefstes Beileid aus. Denkt immer dran: Ein Mensch geht nie ganz, verstorben ist nur, wer vergessen ist!
Ruhe in Frieden „Gille Gille Schkopau“!
Saalefront-Ultras
im Namen der Ultraszene Chemie Halle
Blute! Für Stadt und Verein!
Seid gegrüßt, HFC-Fans!
Nachdem wir uns in einer öffentlichen Stellungnahme zum aktuellen Geschehen rund um COVID-19 positioniert haben und auf Spruchbändern in Halle und dem rot-weißen Umland den (zurecht!) vielzitierten Helden des Alltags unseren Dank ausgesprochen haben ist es nun an der Zeit, noch einen Schritt weiter in die karitative Richtung zu gehen.
Wir alle wurden in irgendeiner Form zu Helfern, als es unserem HFC am Anfang des Jahres 2018 äußerst schlecht ging. Gemeinsam stopfte man ein finanzielles Loch, welches bei Bekanntwerden ein Ausmaß zu haben schien, welches die schlimmsten Befürchtungen in den Köpfen aufkeimen ließ. Was in der Folgezeit geschah wissen wir alle, ein jeder erinnert sich gern zurück: Der Hallesche FC organisierte sich neu, festigte sich nicht zuletzt durch das aufopferungsvolle Engagement seiner Sponsoren, Fans und Mitglieder und spielte zwischenzeitlich eine bedeutende Rolle im Aufstiegsrennen der 3. Liga. In eben genau dieser Spielklasse breitet sich aufgrund der Coronakrise ein Lauffeuer der Ungewissheit aus, da zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht, wann der Ball wieder rollen wird bzw. wie mit der laufenden Saison zu verfahren ist. Diese Ungewissheit bürgt sich für unseren HFC ein enormes finanzielles Risiko. Wir möchten deshalb „den Geist von 2018“ wieder aufleben lassen, um nicht nur unseren geliebten Verein, sondern auch den Bürgern dieser Stadt die helfende Hand zu reichen!
Der rote Lebenssaft, der uns allen durch die Adern strömt, ist aus medizinischer Sicht ein stets knappes Gut, nicht nur in Krisenzeiten. Das eine globale Pandemie diesen Umstand zusätzlich erschwert liegt auf der Hand. Aus diesem Grund haben wir uns an das Universitätsklinikum Halle (Saale) gewandt, um den guten Willen zur Hilfe in die Tat umzusetzen und gemeinsam mit dem Fanprojekt eine Blutspendenaktion zu organisieren. Für jede Spende gibt der Blutspendedienst im UKH eine Aufwandsentschädigung von 20€ aus. Wenn ihr wollt, könnt ihr eure 20€ direkt wieder in die vor Ort aufgestellte Spendendose werfen. Das Geld wollen wir hälftig an den HFC und an eine soziale Einrichtung in Halle spenden. Wir haben zusammen mit dem UKH folgende Termine festgelegt:
Dienstag. 14.04.2020 10.00-19.00 Uhr
Donnerstag 16.04.2020 10.00-19.00 Uhr
Freitag 17.04.2020 10.00-15.00 Uhr
Samstag 18.04.2020 09.00-12.00 Uhr
Solltet ihr mit eurem Fanclub oder Gruppe zum Spendentermin kommen wollen bitten wir Gruppen ab 5 Personen um eine Nachricht an uns.
Wir werden dann versuchen die Termine zu koordinieren um möglichst wenig „Stau“ im Blutspendezentrum des Universitätsklinikums zu verursachen.
Eine win-win-win-Situation! Mit eurer Blutspende helft ihr Chemie Halle finanziell, unterstützt ein soziales Projekt und rettet sogar Leben. Drei Fliegen mit einer Klappe schlagen – jetzt seid ihr gefragt! Tragt das Projekt in euer Umfeld, teilt den Flyer, sagt es allen weiter!
Wir sind die Stadt, die jede Krise meistert!
NUR ZUSAMMEN gegen COVID-19!
Saalefront Ultras
im Namen der Ultraszene Chemie Halle
PS: WICHTIG! Da es einige Einschränkungen gibt, was die Spendentauglichkeit jedes Einzelnen betrifft, bitten wir euch von einer Teilnahme an der Aktion abzusehen, wenn besagte Spendentauglichkeit aufgrund allgemein gültiger Einschränkungen nicht gewährleistet ist. Wir empfehlen diese Einschränkungen unbedingt nochmal auf der Homepage des Blutspendedienstes nachzulesen:
https://www.medizin.uni-halle.de/index.php?id=1350
Im Zweifel findet ihr dort auch nochmal die Telefonnummer unter der Ihr nachfragen könnt wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr als Spender in Frage kommt.
NUR ZUSAMMEN gegen Corona!
Hallo HFC-Fans!
Seid gegrüßt, Bürger der Stadt Halle und der Region!
Das Coronavirus hat unseren Verein, unsere Stadt, unsere Regionen, unser Land, die ganze Welt mittlerweile im Würgegriff!
COVID-19 hat weltweit bereits jetzt das Leben von hunderttausenden Menschen wesentlich beeinflusst. Wo gestern noch Leute zwischen den europäischen Staaten hin und her pendelten gibt es nun wieder Grenzkontrollen, wo sich sonst Menschenmassen drängen sind jetzt leere Plätze. Eine Situation, in der unser geliebter Fußballsport schlichtweg nicht stattfinden kann. Trotz aller Liebe zum runden Leder – die letzten Tage haben uns gezeigt, wie schnell der Fußball in den Hintergrund geraten kann. Auch bei den Verantwortlichen des Halleschen Fußballclubs hat man den Ernst der Lage erkannt und sich öffentlich positioniert. Mit großer Zustimmung haben wir die Erklärung des HFC-Vorstandes vom 15. März zur Kenntnis genommen. Auch wir möchten an den DFB appellieren, sich seiner immensen Verantwortung bewusst zu werden und bei den zeitnah folgenden Entscheidungen das Kriterium „Gesundheit“ stets vor wirtschaftlichen Interessen zu berücksichtigen.
Was aber nun mit der fußballfreien Zeit anstellen? Von unserer Seite wird es zunächst keine Alternativveranstaltungen an den frei gewordenen Spieltagen geben. Stattdessen möchten wir zur Besonnenheit aufrufen. Die überall beschworene Verantwortung jedes Einzelnen zur Infektionsvermeidung ist nicht von der Hand zu weisen. Mit dem gründlichen Waschen der eigenen Hände ist es noch nicht getan, auch das Opfer der Einschränkung sozialer Interaktion muss erbracht werden, so schwer dies uns auch fällt. Bitte gebt nicht nur auf euch, sondern auch auf eure Mitmenschen Acht! Über die Gefahren in der aktuellen Situation, gerade für ältere oder kranke Menschen, müssen wir sicher nicht aufklären.
Wir möchten hiermit jedoch nicht nur belehren, sondern konkrete Empfehlungen aussprechen. Helft einander, seid solidarisch! „NUR ZUSAMMEN“ – die Losung unserer HFC-Familie sollte jetzt der Slogan der ganzen Stadt und seiner Regionen sein. Doch wie kann ich als Einzelperson koordinierte Hilfe leisten? Wir empfehlen dazu www. quarantaenehelden.de oder den Kirchenkreis Halle-Saalkreis (https://www.kirchenkreis-halle-saalkreis.de). Ebenfalls könnt ihr euch beim Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) melden. Dort erfahrt ihr schnell und einfach wie ihr euch engagieren könnt.
Zu guter Letzt wünschen wir allen Erkrankten eine schnelle Genesung! Unser Dank gilt allen Pflegern und Ärzten, den Schwestern in den Krankenhäusern, die Kassierer in den Einkaufsmärkten und allen anderen, die durch ihren Einsatz da draußen so gut es eben geht für größtmögliche Normalität sorgen!
NUR ZUSAMMEN für ein starkes Miteinander!
Saalefront Ultras
im Namen der Ultraszene Chemie Halle,
März 2020
Kollektivstrafen zum „Schutze“ eines Milliardärs – der DFB zeigt erneut sein wahres Gesicht
In den vergangenen Wochen wurde die Fußballöffentlichkeit erneut Zeuge der Doppelmoral und Demokratiefeindlichkeit der Vertreter des sogenannten „modernen Fußballs“. Ihren Höhepunkt erreichte die Absurdität vorerst am vergangenen Wochenende.
Sich gegenseitig übertreffend fabulierten Dietmar Hopp, Karl-Heinz Rummenigge und der DFB selbst, neben abgehalfterten D-Prominenten des Fußballs über „Würde“, „Moral“ und „Respekt“. Dieselben Personen, die im Falle Hopp daran arbeiten, dass der Fußball der Zukunft von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird und der ungebetenen Meinungen gerne mit einem Hochfrequenzgerät begegnet, welches Körperverletzungen nach sich zieht. Oder die, im Fall Rummenigge, Trainingslager in Katar abhalten, einem Land, welches Menschenrechte und somit die oben erwähnten Werte mit Füßen tritt. Ein Land, welches auch aufgrund der DFB-Funktionäre die Weltmeisterschaft 2022 austragen wird. In Anbetracht der nicht aufgeklärten gekauften WM 2006 ist auch hier davon auszugehen, dass sich die Herren das einige teure Uhren haben kosten lassen.
Diese moralisch alles andere als integren Personen und Strukturen wollen uns Fans nun erzählen, was Anstand ist und stören sich an der zugespitzten Wortwahl, mit der wir unsere Kritik äußern. Nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, grundlegende Veränderungen im deutschen Fußball zu erreichen, müssen wir eben zu drastischeren Maßnahmen greifen. Dass es keine andere zielführende Möglichkeit gibt, haben die von uns geführten Gespräche mit den Verbänden gezeigt, die letztlich nicht mehr waren als ein großer Scheindialog.
Die tatsächliche Schande der vergangenen Wochen liegt im Verhalten der Verbände, allen voran des DFB. Zuerst wurden die öffentlichkeitswirksam ausgesetzten Kollektivstrafen wieder eingeführt. Wohlgemerkt, in einer von einem Fußballverband geschaffenen Paralleljustiz. Diese verfassungswidrige Art der Bestrafung ist mit unserem Verständnis von Demokratie nicht in Einklang zu bringen. Indem der DFB diese nun wieder ausspricht, offenbart er nicht nur erneut sein verzerrtes Bild von Rechtsstaatlichkeit, sondern beweist auch eindrücklich, dass er nur solange an Veränderungen und Dialog interessiert ist, solange sein Geschäft nicht ernsthaft gestört wird. Nicht einmal die wenigen Fanorganisationen, die noch mit dem DFB im Dialog stehen, wurden über die „neue Linie“ des Verbandes informiert, geschweige denn, deren Meinung eingeholt. Der DFB zeigt wiederholt, dass er kein ernsthaftes Interesse an einem Dialog mit Fans verfolgt. Unter Fritz Keller scheint sich auch hier leider nichts zum Positiven verändert zu haben.
Darüber hinaus sollen von nun an zum Wohle eines Milliardärs sämtliche „Diskriminierungen“ und „Beleidigungen“ sanktioniert werden, bei Wiederholungen droht ein Spielabbruch. Eine Selbstoffenbarung seiner eigenen Unabhängigkeit lieferte der DFB bereits, in dem er im Vorfeld des Spieltags eine Einflussnahme von Vereinsfunktionären und Absprachen zuließ. Der erste Spieltag mit dieser Regelung hat gezeigt, worum es den Verantwortlichen und dem DFB wirklich geht, um schlichte Zensur. Anders ist die Unterbrechung in Meppen nicht zu erklären. Auch, wenn die Verbände jetzt wieder ein Stück weit zurückrudern, zeigt sich klar, in welche Richtung es gehen soll und wird.
Wir sind nicht gutgläubig und waren es auch nie. Und so lassen wir uns auch diesmal nicht blenden. Es geht hier weder um antirassistisches Engagement, noch um Diskriminierung und schon gar nicht um Anstand und Werte. In diesem Falle hätte sich der DFB in der Vergangenheit entschiedener, auch im eigenen Dunstkreis, positionieren müssen. Dieses geschah, wie zu erwarten nicht. Es geht schlichtweg um die Bekämpfung unserer Fankultur und unserer Werte. Die Profiteure des Geschäfts „Fußball“ versuchen mit diesem scheinbar verfänglichen Thema die Fankurven zu spalten, um letztlich die aktiven Fanszenen zu entfernen. Denn diese sind es, die stets den Finger in die Wunde legen und sich für demokratische Vereine, effektive Mitbestimmung im Fußball, für den Erhalt der 50+1 Regel, für bezahlbare Eintrittskarten und fangerechte Anstoßzeiten einsetzen und somit letztlich für das, was uns Fans die Identifikation mit diesem Sport noch halbwegs gelingen lässt.
Aber dieses Engagement ist dem DFB und seinen Verbündeten ein Dorn im Auge, welchen es zu bekämpfen gilt. Diesen Kampf nehmen wir auch weiterhin gerne an, denn wir haben keine andere Wahl, als ihn zu führen, wenn wir unseren Fußball zumindest teilweise noch erhalten wollen. Dieser Kampf kann plakativ, zugespitzt und provokant geführt werden oder tiefgründig und differenziert – wichtig ist, dass wir ihn führen!
Denn wir Fans sind die Basis und die Seele des Fußballs und wir lassen uns weder von Kollektivstrafen, noch von Spielunterbrechungen davon abhalten, für unsere Sache einzustehen.
Wir fordern und erwarten daher:
Kollektivstrafen abschaffen! Es wird Zeit, dass der DFB sein mittelalterliches Rechtsverständnis für alle Zeit hinter sich lässt und Kollektivstrafen nicht nur aussetzt, sondern seine Rechts- und Verfahrensordnung diesbezüglich ändert und damit das Instrument der kollektiven Bestrafung abschafft. Im gleichen Zuge erwarten wir die sofortige Aufhebung der gegen Borussia Dortmund ausgesprochenen Zuschauerausschlüsse.Die wirklich hässlichen Gesichter des Fußballs bekämpfen! Der Fußball ist kaputt. Wirtschaftliche Interessen werden hofiert, das System sorgt dafür, dass reiche Clubs immer reicher werden, in den Verbänden steht Korruption an der Tagesordnung und um Menschenrechtsverletzungen schert man sich einen Dreck. Nicht erst seit den „Football Leaks“- Enthüllungen ist bekannt, dass Verbände und Vereine sich an diesen Zuständen nicht stören – im Gegenteil, sie fördern sie sogar. Hier muss endlich gegengesteuert werden, sollte den Herren wirklich etwas am Fußball liegen!
Wer nur am maximalen Profit orientiert ist, Werte deshalb nur zu seinem (Wettbewerbs-)Vorteil benennt und sich mit jahrelanger Kritik von Fans nicht ehrlich auseinandersetzt, macht sich lächerlich, wenn er sich als Hüter der Moral inszeniert. Wir Fans werden die Praxis vom letzten Spieltag nicht einfach so hinnehmen und im Zweifel weiter Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf nehmen.
Fick dich DFB!
Fanszenen Deutschlands im März 2020
Heimspiel gegen Ingolstadt
Alle nach Großaaspach!
Zug, Auto,…